Wenn wahr wird, was nicht wahr sein darf…
Ethikberatung im interkulturellen Kontext.
„Klinische Ethikberatung sollte heute so selbstverständlich zur Intensivmedizin gehören wie das Beatmungsgerät.“ Dieses Zitat eines Chefarztes von vor einigen Jahren verdeutlicht, wie sich in Krankenhäusern immer wieder viel Zeit genommen wird, um sich im interdisziplinären Team zu besprechen. In komplexen Situationen wird gemeinsam abgewogen, welche Behandlung für den Einzelfall richtig ist und wo das technisch machbare gegebenenfalls auch an menschliche Grenzen stößt. Häufig ist vom „Shared Decision Making“ die Rede und Palliative Care kann dazu beitragen, die Autonomie der Patientinnen und Patienten bis zuletzt zu wahren. Immer wieder ist jedoch zu beobachten, dass dieses Vorgehen – insbesondere im interkulturellen Kontext – an Grenzen stößt: dass Angehörige „aus religiösen Gründen“, wie es dann heißt, Maximaltherapie einfordern, auch dann wenn eine Therapie ohne Indikation mit mehr Leid einhergehen würde. Anknüpfend an eine Fallvorstellung sollen in diesem Vortrag mögliche Ansätze für eine kultursensible Ethikberatung vorgestellt werden.
Referent:in
Jörn Gattermann- Krankenpfleger, Praxisanleiter, Berufspädagoge (Pflegewissenschaft)
- Bereichsleitung Fort- und Weiterbildung im Klinikverbund Gesundheit Nord
- Berater für Ethik im Gesundheitswesen, langjährige Mitarbeit im Klinischen Ethik Komitee am Klinikum Bremen Mitte
- ACP-Gesprächsbegleiter
- Supervisor
- Weiterbildung Systemische Beratung, Familien- und Systemtherapie
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