Fachvortrag Palliative Care

Ach hätte ich doch...


Schuld und Schuldgefühle bei Beschäftigten in Palliative Care und Hospizarbeit.

Schuld ist untrennbar mit dem Menschsein verbunden. Schuldgefühle und das sogenannte „schlechte Gewissen“ begleiten uns ein Leben lang. Gerade in herausfordernden Situationen, wie bei Schicksalsschlägen oder am Lebensende ist die Schuldfrage allgegenwärtig, regt sich dieses Gefühl wieder.

Beschäftigte im Bereich Palliative Care und Hospizarbeit plagen sich gelegentlich mit Selbstvorwürfen,

  • … jemanden im Stich gelassen zu haben.
  • … jemanden mit Worten verletzt zu haben.
  • … eine:n Kranke:n und Sterbende:n überlebt zu haben.
  • … das Sterben eines Menschen nicht verhindern/verhindert/abgewendet haben zu können.
  • … Möglichkeiten nicht genutzt zu haben.
  • … beim Sterben eines Menschen nicht anwesend gewesen zu sein.

Es gilt zu unterscheiden zwischen Schuld und Schuldgefühlen, zwischen realer Schuld und irrealen Schuldgefühlen und die Verbindung zur Scham.
Durch das Verstehen der Funktion von Schuldvorwürfen kann ein Weg bereitet werden, damit konstruktiv umzugehen.

Referent:in

Karin Kieseritzky
  • Psychologische Psychotherapeutin
  • Verhaltenstherapeutin
  • Spezielle Schmerzpsychotherapeutin
  • Qualifizierte Palliativpsychotherapeutin
  • Psychoonkologin
  • Ethische Fallberaterin im Gesundheitswesen
  • Supervisorin

Seit über 30 Jahren ist sie als Psychologin in Krankenhäusern in Bremerhaven, Bremen und Oldenburg tätig im Bereich Palliativmedizin, Schmerztherapie, Onkologie, Parkinson-Komplexbehandlung, zuletzt in der Suchtmedizin, wo sie chronische Schmerzpatient:innen beim Medikamentenentzug unterstützt. Sie arbeitet langjährig im klinischen Ethik-Komitee und hat 3 Jahre lang ein Ethikkomitee in der Klinik geleitet. Sie ist Mitherausgeberin des „Kursbuch Palliative Care“ und verfasste Artikel zu Themen der Palliative Care und Schmerzpsychotherapie in Lehrbüchern und Zeitschriften. Des Weiteren ist Sie Referentin für diese Themen u.a. im Interdisziplinären Studiengang „Palliative Care“ an der Uni Bremen, bei der Norddeutschen Akademie Palliative Care (PACE) und am Norddeutschen Institut für Verhaltenstherapie (NIVT) in Bremen. Als Supervisorin begleitet sie schwerpunktmäßig Menschen und Teams in Psychotherapieausbildung, Schmerztherapie, Hospizarbeit, Psychoonkologie und Palliativversorgung.

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