Das ambivalente Verhältnis der Kriegsenkel:innen zu ihren (Kriegskinder-)Eltern.
Bist du im Reinen mit deinen Eltern, wenn sie sich für immer verabschieden?
Für viele Kriegsenkel:innen ist der Tod ihrer (Kriegskinder-)Eltern oftmals der zweite Abschied. Früh haben sie gespürt, dass ihre vom NS und vom Krieg traumatisierten Eltern in Not waren und haben als loyale Kinder alles getan, um die Not ihrer Eltern zu lindern. So wurden sie zu „Eltern ihrer Eltern“ zu dem Preis, ihre eigenen elementaren Bedürfnisse nach Fürsorge und emotionaler Zuwendung zurückstellen zu müssen. Sie wurden materiell versorgt, emotional jedoch eher vernachlässigt.
Gespräche mit den Eltern darüber, was sie als Kinder im Elternhaus vermisst haben, liefen ins Leere. Vor diesem Hintergrund war schließlich der Rückzug von den Eltern für viele der einzige Weg, ins eigene Leben zu kommen. Das war der erste Abschied. Nun sterben die Eltern und alle Gefühle müssen neu sortiert werden. Der zweite Abschied.
Bist du im Reinen mit deinen Eltern? Was brauchst du, um diesen endgültigen Abschied zu gestalten?
Referent:in
Ingrid Meyer-Legrand- In freier Praxis in Berlin, Brüssel und online tätig
- Systemische Therapeutin (SG), Systemische Supervisorin (SG), Coach, Hypnotherapeutin
- Lehrbeauftragte an der EHB – Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit in Berlin
- Dipl.-Sozialarbeiterin
- Studium der Sozialwissenschaften und Geschichte
- Europäisches Zertifikat Psychotherapie (ECP), Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde
- HP Psychotherapie
- Autorin zahlreicher Fachveröffentlichungen zum Thema Kriegsenkel
- Autorin von „Die Kraft der Kriegsenkel“ (2016) im Europa Verlag
- Mitautorin „Nebelkinder“ (2015) im Europa Verlag
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