Wird Opa auch wie der Goldfisch im Klo runtergespült?
Warum wir ehrlich mit Kindern über den Tod sprechen und es nicht ihrer Phantasie überlassen dürfen.
Viele Eltern wollen jedes Bewusstsein vom Tod von ihren Kindern fernhalten. Aber die meisten Kinder wissen bereits vom Tod und begegnen ihm täglich z.B. in Filmen und Büchern aber auch in der realen Welt. Auch wenn ein Kind einen toten Vogel auf der Straße sieht, begegnet ihm die Wirklichkeit des Todes. Es ist also nicht möglich unsere Kinder davor abzuschirmen. Wenn die Erwachsenen nicht offen mit ihren Kindern über den Tod sprechen, können sich Phantasien/Bilder entwickeln, die oftmals mit großen Ängsten einhergehen.
Beispiel: Der vierjährige Marco fragte seine Mutter, wie man den Opa denn durch die Kloschüssel hinunterspülen kann und ob man ihn dafür klein schneiden muss. Das Kind litt unter großer Sorge und Angst.
Diese Frage darf nicht überhört werden. Feinfühliges Nachfragen ergab: Der vor einigen Wochen gestorbene Goldfisch war über die Toilette entsorgt worden. Der Junge hatte nun den verstorbenen Opa mit dem Goldfisch gleichgestellt (beide waren ja verstorben) und dachte nun, die Toilette ist der übliche Ort, um Verstorbene „zu entsorgen“.
Der Verlustwissenschaftler und Bestatter Richard Hattink berichtet aus seiner täglichen Arbeit und wie es gelingen kann, spielerisch mit kleinen Kindern einen Zugang zu den Themen Verlust und Tod zu finden.
Referent:in
Richard HattinkRichard ist Bestattungsunternehmer, Trauerpädagoge und internationaler Redner zum Thema Kinder und Trauer.
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