Der Oma hätte das gefallen.
Ob Filmset oder Friedhof, Oliver Fleischer hat keine Berührungsängste mit dem Tod.
Für den Schauspieler ist das nebenberufliche Tragen von Särgen und Urnen ein wertvoller Dienst am Menschen. Selbst wenn niemand zur Beerdigung des Verstorbenen erscheint, ist ihm ein würdevoller Abschied wichtig. Als Sargträger erlebt er neben all dem Üblichen mitunter Skurriles: klingelnde Handys im Sarg, zu klein ausgehobene oder vertauschte Gräber, rätselhafte Grabreden und Särge, die vom Wagen in voller Fahrt ins Gebüsch stürzen. „Im Angesicht des Todes wird auch mal herzhaft gelacht oder hinter dem Sarg gestritten“, ist seine Erfahrung.
Nicht nur außergewöhnliche Anekdoten, vor allem Einsichten beschreibt er, die er auf dem Weg zu Gräbern gewonnen hat. Warum man spätestens im Tod einem Menschen verzeihen sollte, ist da nur von vielen. Seine Erlebnisse sind alles andere als alltäglich, da sie pietätvoll unterhaltsam dazu einladen, das Leben mal vom Ende zu betrachten und es so noch mehr zu schätzen. Ein Buch voller Menschlichkeit, Tiefe und Humor.
Referent:in
Oliver FleischerSchauspieler, Autor.
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