Abschied aus der Ferne
Wie wir trotz Pandemie gemeinsam trauern können
Nicht immer können sich alle Trauernden von einem Verstorbenen verabschieden. Seit Corona passiert das nun häufiger und wird mehr in den gesellschaftlichen Focus gerückt. Sowohl Abschiednahmen als auch Trauerfeiern finden, wenn überhaupt, in kleinerem Rahmen statt. Dabei ist es wichtig, Menschen beim Abschiednehmen die Möglichkeit zu geben, den Tod eines wichtigen Menschen mit allen Sinnen zu erfahren. Den Verstorbenen zu waschen, anzukleiden, in den Sarg zu legen, Zeit haben, streicheln, erzählen, schweigen…das alles kann hilfreich sein dabei, den Tod zu begreifen.
Auch das Miteinander der Trauernden ist durch die Kontaktbeschränkungen sehr begrenzt, sei es beim Zusammensein nach einer Trauerfeier, in der ersten Zeit danach oder auch der Austausch untereinander in Trauergruppen. Viele Menschen fühlen sich einsam. Sarah Benz zeigt Gestaltungsmöglichkeiten und Ideen, wie wir uns auch in diesen Zeiten nah fühlen können. Dabei erzählt sei von Ihrer Tätigkeit als Trauerbegleiterin und Bestatterin in Berlin und wie die online Community der Sarggeschichten Menschen in diesen Zeiten verbindet.
Referent:in
Sarah BenzArbeitet als Bestatterin, Trauerbegleiterin, Notfallseelsorgerin und Dozentin. Sie wurde früh mit dem Tod konfrontiert und erlebte dabei, wie hilfreich es sein kann, Abschiedsprozesse selbst zu gestalten. Sie gründete 2015 das Filmprojekt „Sarggeschichten“ und setzt sich für mehr Selbstbestimmung in der Abschied- und Trauerkultur ein.
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